Ausflugsziele rund um Oberbayern: Schloss Neuschwanstein

Wartburg trifft Richard Wagner

Weltbekannt und in vielen Disney-Filmen adaptiert: Die unverwechselbare Fassade des Schloss Neuschwansteins in Schwangau. Seit 1869 thront es bei Füssen, also knapp hinter den Grenzen des Oberlands, auf den Felsen über der Pöllatschlucht.

Kein Wunder, dass es rund um den Erdball als Sinnbild für das perfekte Märchenschloss steht. Dabei hatte Ludwig II. eigentlich die Idee einer mittelalterlichen Ritterburg im Kopf gehabt und zwar „im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen“ – wie er 1868 seinem Freund Richard Wagner mitteilte. Hierbei orientierte sich der Bayernkönig an der Wartburg bei Eisenach.

Und auch für die Innenausstattung hatte Ludwig ein festes Bild vor Augen. Denn Neuschwanstein sollte dem Märchenkönig gewissermaßen als bewohnbare Theaterkulisse dienen und gleichzeitig den Werken Richard Wagners gewidmet sein (der Neuschwanstein im Übrigen nie betreten hat).

Dies wird besonders in den beiden größten Räume des Schlosses deutlich: dem Thron- und dem Sängersaal.
Letztere misst stolze 27 x 10 und vereinigt den Stil der Thüringer Wartburg mit Themen aus Lohengrin und Parzival. Der 20 x 12 Meter große und 13 Meter hohe Thronsaal hingegen wurde nach dem Vorbild der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz gestaltet. Trotzdem finden sich auch hier Motive aus Parzival.

Richard Wagner in allen Ecken

Und auch in den Wohnräumen Ludwig II. sind die Werke des Komponisten allgegenwärtig. So finden sich im Wohnzimmer zahlreiche Themen aus der Lohengrin-Sage. Direkt daneben ließ der König eine kleine Grotte mit künstlichem Wasserfall und einer sogenannte Regenbogenmaschine errichten – ganz nach dem Vorbild der Grotte im Hörselberg aus Wagners Tannhäuser.

Deutschlands bekannteste Sehenswürdigkeit

Doch obwohl König Ludwig II. soviel Herzblut und Kapital in sein Schloss investierte, konnte er es nie richtig ausnutzen. Es wurde nie fertiggestellt. Erst zwei Jahre vor seinem Tod, konnte Ludwig seinen Palast bzw. die königliche Baustelle erstmals bewohnen, bevor er in der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1886 das Schloss für immer verlassen musste.

Heute zählt Schloss Neuschwanstein zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands, das an Spitzentagen bis zu 6000 Besucher anlockt.

Führungen:

Die Besichtigung des Schlosses ist nur im Rahmen einer etwa 35-minütigen Führung möglich. Aufgrund des hohen Andrangs müssen Gäste ohne Voranmeldung zum Teil mit mehren Stunden Wartezeit rechnen.

Wer sich diese Nerven aufreibende Situation sparen möchte, bestellt am besten sein Ticket gegen eine kleine Reservierungsgebühr vor. Zur Ticket-Bestellung in Hohenschwangau

Sprachen:

Führungen werden in Deutsch und Englisch oder als Audio-Guide-Führung angeboten. Letztere stehen in Sprachen Japanisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Holländisch, Tschechisch, Slovenisch, Russisch, Polnisch, Mandarin und Ungarisch zur Verfügung.

Personen mit Handycap:

Führungen für Rohllstuhlfahrer und schwer gehbehinderte Personen sind jeweils Mittwoch, nach Voranmeldung bei der Schlossverwaltung Neuschwanstein (Tel. 08362/939880) möglich.

Garmisch-Partenkirchen kommt, fährt am besten über Österreich via Lermoos (187) und Reutte (179) bis Füssen. Wer in Oberammergau losfährt, kann via Linderhof (St 2060) und Plansee nach Reutte gelangen. Dann weiter, wie beschrieben, über Füssen nach Hohenschwangau. Und allen, die aus dem Tölzer Land oder dem Pfaffenwinkel anreisen, empfehlen wir die Route über Murnau, Bad Kohlgrub, Saulgrub, Bad Bayersoien, Wildsteig. Ab hier geht es dann auf der B17 am Bannwaldsee entlang zum Schloss.

https://www.neuschwanstein.de